Wie werde ich eine Süßkartoffel? Online-Vortrags-Theater zu Privilegien und Diskriminierung

Bei dem Online-Vortrags-Theater “Wie werde ich eine Süßkartoffel?” verschränken sich Vortrag und schauspielerische Elemente zu einem innovativem Theaterformat. Das Angebot ermöglicht eine außergewöhnliche Auseinandersetzung mit den Themen Privilegien, Rassismus und Diskriminierung.

Beschreibung des Projekts:

Ausgangspunkt für das Projekt waren Workshops mit Jugendlichen ab 15 Jahren und Erwachsenen, bei denen sich die Teilnehmenden mittels Methoden der Biografiearbeit und Theaterpädagogik mit den Themen Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Privilegien auseinandergesetzt haben. Das in den Workshops gesammelte Material diente als Grundlage für die Entwicklung des Vortrags-Theaters (auch Lecture Performance genannt).
Die Performance wurde als Online-Format via Zoom mit zwei Schauspielerinnen entwickelt und ist seit Mai 2022 buchbar. Das Angebot richtet sich an Jugendliche ab der 10. Jahrgangsstufe sowie Erwachsene. Die Performance kann als Bildungsbaustein in der schulischen und außerschulischen Jugendbildung sowie in der Erwachsenenbildung eingesetzt werden. Jeder Vorstellung schließt sich ein Publikumsgespräch oder Workshop an, in welchem ein Austausch über das Gesehene angeregt wird.
Zum Inhalt:
“Wie geht Deutschland mit Diversität um?” – diese Frage erforschen zwei junge Studentinnen im Rahmen eines Projekts. Schnell stellen sie fest: Welche Erfahrungen die Menschen machen, hängt wesentlich von Kategorien ab wie Geschlecht, Hautfarbe, sozialer Status oder Religion. Dass manche Menschen dabei von Geburt an bessere Chancen haben als andere, führt die beiden in eine intensive Diskussion über Privilegien und Benachteiligungen und lässt die deutsche “Kartoffel” Lotte und das “Migrantenkind” Sevil ihre eigenen Prägungen hinterfragen…

Potenziale kultureller Bildung:

Das Projekt “Wie werde ich eine Süßkartoffel?” kann als Beispiel für ein partizipatives Recherche-Theater-Projekt dienen, dessen Ausgangspunkt in Workshops mit unterschiedlichen Menschen liegt. Die Workshopergebnisse fließen in die Stückentwicklung mit ein und prägen den weiteren künstlerischen Prozess. Die zentralen Themen des Projekts bilden Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Diskriminierung und Rassismus, welche eine hohe gesellschaftliche Relevanz haben. Sowohl die Workshopteilnehmenden als auch die Rezipient*innen der Performance werden dazu angeregt, sich mit den oben genannten Themen auseinanderzusetzen: Wir erleben zwei fiktive Charaktere, die sich persönlich und subjektiv mit den Privilegien Weißsein, Männlich-Sein und Christlich-Sein beschäftigen. Aufgrund der subjektiven Perspektiven und persönlichen Erfahrungen der Figuren werden die Themen lebensnah verhandelt. Im Idealfall werden die Teilnehmenden sowohl kognitiv als auch emotional berührt, was im nächsten Schritt einen Prozess der Selbstreflexion begünstigen kann: In welchen Bereichen bin ich privilegiert / benachteiligt? Wen schließe ich mit meinem Verhalten aus? Wie kann ich meine Privilegien nutzen, um die Gesellschaft ein Stück gerechter zu machen?

Zusatzmaterialien:

https://domberg-akademie.de/bildungslabor/lecture-performance

Ansprechpartner*innen:

Magdalena Falkenhahn

Institution und Projektträger:

Die Domberg-Akademie, Stiftung Erwachsenenbildung der Erzdiözese München und Freising, bietet offene Erwachsenenbildung in den Bereichen “Demokratie und Ethik”, “Religion und Kirche”, “Umwelt und Nachhaltigkeit”, “Kultur und Kreativität” und “Pädagogik und Persönlichkeit”. Ziel unserer Arbeit ist es, Menschen in einer sich wandelnden und zunehmend leistungs- und nutzenorientierten Welt Orientierungswissen und Lebensbegleitung zu geben. Im gegenseitigen Austausch werden Menschen ermutigt, sich selbst und anderen neue Lebensräume zu eröffnen. Wir fördern die Bereitschaft zum Zusammenleben unterschiedlichster Gruppen und leisten somit einen Beitrag zur Toleranz- und Demokratie-Erziehung.

Zielgruppe/n:

Sparte/n:

Schwerpunkt/e:

Nach oben scrollen