Im Medienprojekt „Echt Fake, ich schwör!“ der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Baden-Württemberg erfinden Jugendliche ihre eigenen Verschwörungsmythen oder Fake News und setzen diese auf kreative Weise z.B. als Video um. Sie lernen die Mechanismen und Wirkungsweisen dieser Fakes zu durchschauen und erwerben dabei handlungsorientierte sowie kritische Medienkompetenz.
Beschreibung des Projekts:
Im Projekt „Echt Fake, ich schwör!“ werden Medienkompetenz und Kreativität miteinander verbunden. Jugendliche erfinden eigene Verschwörungsmythen oder aufwändige Fake-News. Dafür lernen sie zunächst, wie die Mechanismen von Verschwörungsmythen funktionieren und warum Menschen solche Fakes glauben. Das neu erworbene Wissen wird anschließend angewendet, die Mechanismen auf die Spitze getrieben sowie eine kreative Umsetzung dafür gefunden. Die Jugendlichen führen Interviews mit vermeintlichen Expert*innen oder Betroffenen und entwickeln eigene Spielszenen, in denen auf witzige, ironische oder auch besonders realistische Art ihr Mythos zur Realität wird.
Zum Abschluss präsentiert jede Gruppe ihr Ergebnis den Mitschüler*innen. Diese erhalten nun die Aufgabe Quellenkritik zu üben, Fehler in der Argumentationskette zu finden, die wahren von den falschen Informationen zu unterscheiden und so den Verschwörungsmythos aufzudecken.
Der Prozess wird durch Medienpädagog*innen begleitet, wobei Diskussionen angestoßen und Einordnungen vorgenommen werden.
Potentiale Kultureller Bildung:
Mit diesem Projekt möchte die LKJ Baden-Württemberg einen Beitrag leisten, Jugendliche darin zu stärken zu mündigen Bürger*innen zu werden und somit aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.
In einer demokratischen Gesellschaft sind unabhängige Medien essentiell als vierte Gewalt. Nur so können sich die Bürger*innen eine Meinung bilden und sich politisch sowie gesellschaftlich beteiligen. Gerade in der Corona-Pandemie und auch ganz aktuell während des Krieges in der Ukraine, wurde deutlich, wie gefährlich Verschwörungserzählungen und Fake News für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und eine Demokratie als Ganzes sind. Um diesen Gefahren entgegenzuwirken, bedarf es einerseits die erforderliche Medienkompetenz in Zeiten der Digitalisierung und andererseits die nötige politische Bildung in Bezug auf Falschinformationen und Verschwörungsmythen. Dieser ganzheitliche Ansatz verdeutlicht, wie wichtig die Synthese von kultureller und politischer Bildung ist.
Zusatzmaterialien:
https://www.lkjbw.de/echt-fake-ich-schwoer
Ansprechpartner*innen:
Maren Scharpf, Laura Gabeli
Institution und Projektträger:
Die Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung (LKJ) Baden-Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist landesweiter Dachverband und Interessensvertretung der kulturellen Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen in Baden-Württemberg. Die LKJ setzt seit über fünfzehn Jahren Programme und Projekte mediengestützten Jugendbildung um. In den Medienprojekten an Schulen und in (Jugend-)kultureinrichtungen ist das Ziel die Förderung der Medienkompetenz von jungen Menschen, wobei sie selbst zu aktiven Produzent*innen von Audio-, Bild- oder Videobeiträgen werden.